Habilitation

 Das Konfliktfeld Erholungsnutzung – Naturschutz in Nationalparken und Biosphärenreservaten

Quelle: Ziener 2003


Kurzfassung

Die vorliegende Arbeit rückt Konflikte zwischen Erholungsnutzung und Naturschutz in Nationalparken und Biosphärenreservaten konsequent in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Ziel ist eine Modellierung des Konfliktfeldes Erholungsnutzung – Naturschutz in einer Region, die dessen Komplexität reduziert und verschiedene Perspektiven der Konfliktanalyse integriert. Im Hinblick auf die Nutzbarmachung der gewonnenen Erkenntnisse für die Konfliktpraxis in Nationalparken und Biosphärenreservaten werden darauf aufbauend Eckpunkte einer regionalen Konfliktstrategie für Schutzgebietsverwaltungen formuliert, die potenzielle Konflikte und ihre Wirkungen vorausschauend in Planung und Management einbezieht.

Die Arbeit ist in einem Grenzbereich verschiedener Wissenschaftsdisziplinen angesiedelt und fügt raum- bzw. landschaftsorientierte Konfliktperspektiven und sozialwissenschaftliche Konfliktperspektiven zu einem Gesamtbild des Konfliktfeldes Erholungsnutzung – Naturschutz zusammen. Zum einen bilden landschafts- und nutzungsbedingte Konfliktpotenziale einen wesentlichen Teil des Ursachengefüges von Konflikten zwischen Erholungsnutzung und Naturschutz, zum anderen liefert die sozialwissenschaftliche Konfliktforschung Erklärungsansätze und Modelle für eine akteursbezogene Perspektive auf die Konfliktaustragung und -bewältigung. Die Modellierung basiert auf der Verknüpfung deduktiver Ableitungen mit induktiven Verallgemeinerungen und hat damit einen engen Bezug zur Konfliktpraxis. Ihr modularer Aufbau ermöglicht die Integration unterschiedlicher Herangehensweisen, theoretischer Erkenntnisse und methodischer Instrumentarien.

Die zur Strukturierung des Kon­flikt­feldes gebildeten Konflikttypen charakterisieren typische Konfliktsituationen zwischen Erho­lungs­nutzung und Naturschutz, die Art und Weise ihrer Bewälti­gung sowie grundle­gende Kon­fliktwirkungen. Wirkungsbezie­hungen innerhalb des Kon­fliktfeldes Erholungsnut­zung – Na­turschutz werden insbe­sondere als sachlich-räumliche Konflikthierar­chien, als Be­ziehun­gen zwischen Raum­nutzungs- und Zielkonflikten sowie auf mikroanalytischer Ebene durch die Konflikt­erfahrung der am Konflikt beteiligten Personen darge­stellt.

Die Region bildet sowohl als Land­schaftsausschnitt als auch als Hand­lungsraum einen ge­eigne­ten Rahmen für die Analyse von Konflikten zwischen Erholungs­nutzung und Natur­schutz und deren Bezug zur Ausgestaltung von Nationalpar­ken und Biosphärenreservaten. Umfangreiche empirische Arbeiten zu Konfliktsituationen und -prozessen in sechs unter­schiedlich strukturierten Regionen – Spreewald, Rügen und Hiddensee, Harz, Rhön, Neu­siedler See und Donauauen bei Wien – bilden die Grundlage für Verallge­meine­rungen und eine in­duktive Erkenntnisgewinnung.

   

Kolloquium Geographie und Raumforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, 11. März 2004

Das Konfliktfeld Erholungsnutzung – Naturschutz in Nationalparken und Biosphärenreservaten
(Power Point Präsentation als PDF, Auszug)

Thesen zur Habilitation
Publikation der Habilitationsschrift 
Untersuchungsregionen                                                                                                               Touristenbefragung

Letzte Änderung am 7.4.2008